Trierischer Volksfreund, 15. August 2016
Olympisches Gold für den Gemeinschaftssinn
8000 Besucher kommen zur 800-Jahr-Feier nach Morscheid - Gäste treffen auf Altertum, Antike und Moderne
(Morscheid) Drei Tage lang hat der Hunsrückort Morscheid seine lange Tradition mit einem großen Fest gefeiert. Die Dorfbewohner versetzten ihre zahlreichen Besucher in die Vergangenheit zurück. Authentisch wurde gezeigt, wie es früher einmal war.
Morscheid. Fleißig wird die Wäsche im Bottich gewalkt, und die Kleidungsstücke werden ausgewrungen. Lilly und Emily helfen ihren großen
Waschfrauen, Roswitha Jakobs und Andrea Tittelbach, bei ihrer Arbeit. Es ist die erste Station, an der die Besucher beim großen Fest zum 800-jährigen Bestehen Morscheids vorbeikommen.
"Hier wird die Dorfgemeinschaft so richtig aktiv", freut sich "Waschfrau" Roswitha. "Mit diesem Fest kann der Respekt vor den Leistungen früherer Generationen geweckt und aufrechterhalten
werden", ergänzt Andrea Tittelbach.
Fünf Jahre Vorbereitung
Ihre Kleidung haben sie von den älteren Leuten im Dorf eingesammelt, die vieles von früher aufgehoben haben. So konnte auch das Brautpaar, Sabrina Kimmling und Martin Marx, authentisch für den
Hochzeitsumzug ausstaffiert werden.
Was heute ein Polterabend ist, war früher Schleifen und Poltern. Ein Wagen wird hochgebockt, die Räder mit Ketten von starken Männern in Rotation versetzt und Sicheln auf den beiden Eisenringen
geschliffen. Zum Tanz der Kinder spielt die Balkan-Bloas unter der Leitung von Anna-Maria Zender.
Bereits am Abend zuvor war der große Zapfenstreich mit Major d.R. Karl Mutsch mit mehr als 500 Besuchern über die Bühne gegangen. Begrüßt werden Besucher von Ortsvorsteher Erwin Schrenk, der zum
Erleben des Programms einlädt, mit dem sich das Festkomitee fünf Jahre lang intensiv beschäftigt hat. "Seit der ersten urkundlichen Erwähnung 1215 bis heute können sie viel über die bewegte
Geschichte des Dorfes erfahren", fordert Schrenk auf.
Was den Erfolg Morscheids und des ganzen "Balkans" ausmache, seien die Menschen hier, ihr Zusammenhalt, ihr Fleiß und der Gemeinschaftsgeist. Das brachte auch einen zweiten Platz im
Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" ein.
An den Festtagen treffen rund 8000 Besucher auf Altertum, Antike und Moderne. "Wir wollen damit auch ein Zeichen für die Zukunft setzen", sagt der Ortschef. "Geschichte ist nicht nur Geschehenes,
sondern auch der Boden, auf dem wir stehen und bauen", zitiert der Schirmherr, Landrat Gregor Eibes, den Theologen Hans von Keler. Morscheid habe mit der 800-jährigen Ortsgeschichte ein besonders
tragfähiges Fundament seit der Römerzeit entwickelt.
Der Kreischef führt in Kurzform die örtliche Historie auf und verweist auf die lesenswerte Festschrift: "Heute präsentiert sich Morscheid-Riedenburg als attraktiver Ort mit hohem Wohn- und
Freizeitwert sowie einem großartigen interkommunalen Gemeinschafts- und Vereinsleben." Dafür habe das Dorf eine olympische Goldmedaille verdient.
26.08. 2016 MORBACHER RUNDSCHAU: Morscheid-Riedenburg
Jubiläumsfest „800 Jahre Morscheid“ vom 12.–14. 08. 2016
Sehr geehrte, tapfere
Mitmacher und Helfer!
Fünf Jahre lang habt Ihr dieses erfolgreiche Fest zum 800-jährigen Jubiläum von Morscheid vorbereitet, - und das ehrenamtlich.
Sehr viele Mitmacher und
Helfer haben tausende Arbeitsstunden geleistet, um unter hohem persönlichem Arbeitseinsatz, mit großem Engagement und kreativen Ideen und mit der Gestellung von Maschinen, LKW und Materialien
erfolgreich ein Dorf zu repräsentieren und tausende Besucher in Staunen versetzte. Alle genossen das Gebotene, waren guter Laune an den Festtagen und voll des Lobes.
Diese grandiose Leistung war nur zu erreichen mit großem Fleiß, hohem Einsatz und viel Gemeinschaftssinn! Dafür gebührt den erfolgreichen Akteuren hohe Anerkennung und großer Respekt.
Es ist mir als Ortsvorsteher ein Anliegen, jedem einzelnen von euch für diesen enormen ehrenamtlichen Einsatz herzlich zu danken.
Der Trierische Volksfreund hat in seiner Montagsausgabe vom 15.08.2016 diesem beispielhaften, vom Erfolg gekrönten Engagement Anerkennung und Respekt gezollt mit dem würdigenden Titel: „Olympisches Gold für den Gemeinschaftssinn“.
Meine Hochachtung möchte ich
persönlich mit Worten des unvergessenen Hans Rosenthal ausdrücken: „Das war Spitze!“
Mit lieben Grüßen
Erwin Schrenk, Ortsvorsteher
Webmaster: Peter Brucker
Bilder und verschiedene Texte:
Peter Brucker
Frank Arend